Der Zauber des Chinese New Years

Meine lieben Yogis,

 

diese Woche lade ich euch in die Kultur Chinas ein.

 

Peking ist immer wuselig und geschäftig doch ein ganz bestimmter Zauber legt sich gerade über die Stadt und das Land. Chinese New Year steht vor der Tür. Und damit auch die Zeit der Heimreise. Für viele Chinesen heißt es endlich zurück zu den Eltern und Kindern. Zurück in den Heimatort, nach Hause. Zurück zur Familie. Eine strahlende Vorfreude und Sehnsucht liegt in ihren Augen. Die Städte, Häuser und Wohnungen sind in leuchtendem Rot und Gold geschmückt. Schriftzeichen wünschen Glück, Fülle und einen reichen Segen. Die Stimmung hat etwas von Weihnachten und Silvester zugleich. Es ist wirklich ganz zauberhaft! Aber wie feiert man denn Chinese New Year? Was geht in den Heimatorten vor sich?

 

In der Woche vor Chinese New Year laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Es wird zum Küchengott gebetet, dass immer genügend Essen im Haus ist, es wird gefegt und sauber gemacht, Tofu selbst hergestellt, Fleisch mariniert, Tiere geschlachtet und gekocht. Es wird großzügig dekoriert, insbesondere an Türen und Fenstern und es werden Gaben zu Altaren in den Tempeln gebracht.

Rechtzeitig zum 24. Januar (das ist das Datum für Chinese New Year´s Eve in diesem Jahr) sind dann die Tische gefüllt mit reichhaltigen und üppigen Speisen und die Familie kann ihre  Wiedervereinigung kräftig feiern. Als traditionellste Speisen von allen gelten die sogenannten "Jiaozi" (eine Art Maultaschen). Diese gefüllten Teigtaschen werden gegessen, um im neuen Jahr immer genug Geld und Glück zu haben. Es wird gelacht, viel geredet und gefeiert. Die Kinder bekommen "red envelopes" mit Geld darin geschenkt. Im Fernsehen gibt es DIE Gala (eine Art Silvester-Show), welche ein Muß für diesen Abend ist. Welche berühmte Persönlichkeit es in diese Show schafft, hat vollste Berühmtheit und Beliebtheit erreicht. Um Mitternacht wird das neue Jahr mit einem Feierwerk begrüßt.

 

Am Neujahrestag (25. Januar) beginnt das Spring Festival. Es wird so genannt, weil man den Neubeginn feiert. An diesem Tag werden Freunde und Nachbarn besucht und ihnen wird zum neuen Jahr gratuliert.  

 

Am 15. Tag nach Chinese New Year findet das "Lantern Festival" statt. Man bastelt und gestaltet die Laternen oftmals selbst und bindet Rätsel an deren Ende an. Einige von ihnen lässt man sogar in die Lüfte steigen. 

 

Die Legende zu diesen Brauchtum:

Es war einmal ein Monster mit Namen Nián. Es lebte gewöhnlich auf dem Boden des tiefen, tiefen Sees. Doch einmal im Jahr kam es hinauf in die Städte und fraß was ihm in den Weg kam - egal ob Menschen, Tiere oder Pflanzen und zerstörte alles. Die Bewohner flohen alle in die nahegelegenen Berge. Eines Jahres kam ein Bettler in die Stadt. Er floh nicht sondern blieb im Dorf. Er dekorierte die Türen und Fenster mit roten Laternen und Schildern und zündete Kerzen an. Als Nián das sah wurde er ganz hibbelig, denn er mochte weder Rot noch die Helligkeit. Als der Bettler um Mitternacht auch noch einige Kracher anzündete floh das Monster Nián schließlich voller Angst, denn auch Krach konnte es nicht ertragen.

Seit diesem Tag dekorieren die Bewohner der Dörfer und Städte jedes Jahr ihre Häuser und Wohnungen in Rot-Gold und stellen Lichter auf. Sie feiern zudem extra laut und vergnügt bis weit nach Mitternacht in hell erleuchteten Wohnungen und Häusern. Die rot-goldene Dekoration (gold weil es so hübsch schimmert und glänzt und die Helligkeit verstärkt), das Licht, dieser Krach und der des Feuerwerks vertreiben seither überaus erfolgreich das Monster Nián.

 

Wie ihr seht, wird jetzt ganz schön gefeiert hier in China! Vielleicht fliegt ein kleiner Funken des Zaubers auch zu dir nach Hause. Vielleicht hast du Lust, einen Scherenschnitt aus rotem Papier zu basteln und ihn bei dir an die Tür oder das Fenster zu hängen? Oder du hast Lust etwas Rotes zu tragen? Die Farbe Rot steht hier in China übrigens für Freude und Glück. Und davon kann man ja bekanntlich nie genug haben!

 

Alles Liebe,

deine Yamina

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